Pastoralvisitation durch Weihbischof Florian Wörner

Vom 24. bis 26. November 2017 fand in der Pfarreiengemeinschaft Nordendorf die Pastoralvisitation durch Weihbischof Florian Wörner statt. Grußworte bei dessen Ankunft sprachen auf dem Kirchplatz in Nordendorf Pfarrer Norman D´‘Souza, Bürgermeister Franz Schlögel für die Verwaltungsgemeinschaft Nordendorf, Elisabeth Wagner-Engert für den gemeinsamen Pfarrgemeinderat und Nordendorfs Kirchenpfleger Joachim Rott. Nach einer kurzen Einführung spendete Weihbischof Florian Wörner den Anwesenden seinen bischöflichen Segen.

Erster Bestandteil seiner Visitation war eine Andacht mit den Schülern der Grundschule Nordendorf. Unter der Regie ihres Religionslehrers Dr. Georg Schädle zeigten die Kinder in einem szenischen Spiel das Leben und Wirken der heiligen Elisabeth von Thüringen. Bischof Wörner führte dazu mit den Kindern ein themenbezogenes
Predigtgespräch.

Sinn und Ziel des Bischofsbesuches war die Begutachtung der aktuellen Situation in der Pfarreiengemeinschaft. Weihbischof Florian Wörner hat alle sechs Pfarreien besucht und Gespräche mit Haupt- und Ehrenamtlichen geführt. Höhepunkt war am Sonntag um 9:30 Uhr das feierliche Pontifikalamt mit Patrozinium und die Feier der offiziellen Zusammenlegung der Pfarreiengemeinschaft Nordendorf mit der Pfarrei Westendorf in der Nordendorfer Christkönigskirche.

"Gott segne Ihren gemeinsamen Weg"

Weihbischof Florian Wörner besuchte die Behindertenwerkstätten des Dominikus-Ringeisen- Werkes in Kloster Holzen, segnete dort das selbstgefertigte Kreuz und freute sich über spontane Gesprächsmöglichkeiten mit den Bewohnern. Mit den Schwestern betete der Geistliche das Angelus-Gebet in der Klosterkirche. Nach einem
gemeinsamen Mittagessen mit den Schwestern der St.-Josefs- Kongregation wurde er von Bürgermeister Manfred Brummer, Allmannshofen durch die Klosterkirche und den Klostergarten geführt. Weihbischof Florian Wörner suchte auch das Gespräch mit den Kirchenpflegern Joachim Rott, Bruno Schrötter, Anton Höfle, Centa Kratzer, Martin Koch und Heinrich Gerstmeier. Beim Treffen mit den Ehrenamtlichen im Ellgauer Pfarrheim stellten Dagmar Huber-Reißler und Elisabeth Wagner-Engert den Bereich Kinderpastoral vor, Ida Kratzer und Elisabeth Sedlacek erläuterten den Schwerpunkt Diakonie.

Bei der Abendrmesse in St. Ulrich in Ellgau erklärte der Weihbischof am Beispiel der Heimsuchung von Maria bei
ihrer Base Elisabeth die Bedeutung des Wortes „Visitation“ (= Besuch). „Ein Besuch kommt nur zustande, wenn zwei sich auf den Weg machen. So habe ich mich auf den Weg gemacht, um Sie in Ihrer Pfarreiengemeinschaft zu besuchen“. Maria wollte ihrer schwangeren Verwandten helfen. Auch eine Visitation soll helfen, Gutes zu erhalten,
weniger Gutes zu überdenken und vielleicht sogar zu beseitigen. So wie Maria ihrer Base Elisabeth begegnet, so sollen sich auch Visitator und Gläubige begegnen, begegnen als Schwestern und Brüder. „Jesus Christus ist die Mitte unserer Pfarreiengemeinschaft“. Weiter führte der Weihbischof aus, dass eine Visitation Freude bereiten soll - erfüllt vom Geist Gottes. Am Ende der Eucharistie nahm sich der Bischof Zeit, um einigen Ellgauer „Minis“ noch Rede und Antwort zu stehen. Ein Bibelgespräch mit dem gemeinsamen Pfarrgemeinderat beendete den ersten Tag der Visitation.

Der zweite Tag begann mit einer Laudes in St. Agatha in Blankenburg. Einzelgespräche mit dem leitenden Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Norman D´Souza, mit der Vorsitzenden des gemeinsamen Pfarrgemeinderates Elisabeth Wagner-Engert und ihrer Stellvertreterin Elisabeth Sedlacek, mit Gemeindereferentin Batistina Pavic, mit Kaplan Hrudaya Raj Gade und mit den Pfarrsekretärinnen, Mesnern und Kirchenmusikern füllten den weiteren Tagesablauf des Hirten. Seine indischen Kochkünste stellte Pfarrer Norman D´Souza unter Beweis, als er am
zweiten Tag des Besuches zu einem indischen Menü in den Pfarrhof nach Westendorf einlud. Der Frauenbund aus Allmannshofen gestaltete am Nachmittag eine Andacht in St. Nikolaus, anschließend bestand bei Kaffee und Kuchen die Möglichkeit, im Pfarrheim mit dem „Besucher“ ins Gespräch zu kommen. Das Kinder-Bibeltags- Team erwartete Weihbischof Florian anschließend im Ehinger Pfarrheim, um den Gast mit den Regularien des seit 15 Jahren jeweils am Buß- und Bettag stattfindenden Kinderbibeltages vertraut zu machen. Stolz präsentierten einige Akteure eine Szene des diesjährigen Bibeltages mit der Thematik „Jakob auf der Himmelsleiter“. Der Bischof ließ es sich nicht nehmen, jedes anwesende Kind zu segnen. Am Abend stand dann noch ein Jugendgottesdienst in St. Laurentius auf der Tagesordnung. Bei der anschließenden Begegnung im Rathaus gab es neben einer leckeren Pizza nette und unkomplizierte Gespräche mit den jungen Leuten.

Den Höhepunkt der dreitägigen Visitation bildete das feierliche Pontifikalamt in der Nordendorfer Christkönigskirche. Bei diesem Gottesdienst zum Patrozinium des Nordendorfer Gotteshauses verlas Weihbischof Florian Wörner das offizielle Dekret, unterschrieben von Generalvikar Monsignore Harald Heinrich, zur Zusammenlegung der Pfarreiengemeinschaft Nordendorf und der Pfarrei Westendorf mit den Filialkirchen Ostendorf, Waltershofen und Kühlenthal zur Pfarreiengemeinschaft Nordendorf-Westendorf, geleitet von Pfarrer Norman D´Souza. In seiner Predigt verwies Florian Wörner auf sein Bischofswappen und stellte an die Mitfeiernden die Frage: „Was gehört auf ein Wappen für Jesus Christus?“ Die Symbole dafür sind die (Dornen-)Krone, der Hirtenstab und die Brücke. Jesus wurde mit einer Dornenkrone verspottet, der Bischof, jeder Priester ist ein Hirte, der sich um seine Schafe kümmern muss und eine Brücke sollte gebaut werden zwischen Gott und Mensch, zu sich selbst und von Mensch zu Mensch. Beim Gabengang brachten Mitglieder aus den 10 Pfarreien der neuen
Pfarreiengemeinschaft Erde, Samen, einen Rucksack, einen Straßenplan sowie Brot und Wein zum Altar. Am Ende der festlichen Eucharistie bedankte sich die Vorsitzende des gemeinsamen Pfarrgemeinderates Elisabeth Wagner-Engert bei Weihbischof Florian Wörner für die gemeinsamen drei Tage. „Wir wollten Ihnen das Charisma jeder Pfarrei vorstellen aber auch den Gemeinschaftscharakter in unserer Pfarreiengemeinschaft vermitteln“. Als Geschenk überreichte sie einen Engel aus der Töpferwerkstatt in Kloster Holzen. Mit dem Te deum (Großer Gott) endete der Festgottesdienst, an dem auch 18 Fahnenabordnungen aus den verschiedenen Pfarreien teilnahmen. Der Gemeinschaftschor, bestehend aus Chorsängern aller Pfarreien und unter der Regie von Jürgen Siegert umrahmte die Eucharistie musikalisch.

 

Gerne suchte der Oberhirte nach der Messe das Gespräch mit den Gottesdienstbesuchern. Bei einer Andacht zum Patrozinium spendete Weihbischof Florian Wörner nochmals seinen bischöflichen Segen. Mit dem Unterschreiben der Matrikelbücher und diverser Vereinbarungen zwischen Visitator und Pfarrer endete der dreitägige Besuch in der noch „alten“ Pfarreiengemeinschaft Nordendorf.

 

(Text und Bilder von Rosmarie Gumpp, aus formativen und datenschutzrechlichten Gründen leicht verändert)