Dem Herrgott sei Dank dafür

 

Bischöflich Geistlicher Rat Hermann-Josef Lampart feierte seinen 90. Geburtstag

 

„90 Jahre – na und! Der Herrgott hat mir diese lange Zeit geschenkt"

Mit diesen Worten begrüßte Pfarrer Hermann-Josef Lampart die Gottesdienstbesucher, die zu seinem 90. Wiegenfest gekommen waren. Der Jubilar, der seit dem Jahr 2015 zusammen mit seiner Pfarrhausfrau Maria Brugmoser bei den Vinzentinerinnen in Göggingen lebt, feierte an seinem Ehrentag in der Hauskirche der Schwestern die Eucharistie zusammen mit Dekan i.R. Karl Kraus, unterstützt von einigen Ministranten aus Ellgau und Westendorf. Musikalisch umrahmte der Kirchenchor aus Ellgau unter der Leitung von Konrad Eser die feierliche Eucharistie, an der Orgel spielte Elke Eser. Das Ehepaar Eser war maßgeblich für die Organisation der Feierlichkeiten zum Geburtstag verantwortlich.

 

Naturwissenschaften waren seine Leidenschaft

In seiner Predigt blickte der Geistliche auf sein langes Leben zurück und ließ einige markante Punkte Revue passieren. Er erzählte, dass er bereits mit sieben Jahren wusste, was er werden wolle: Mathematiker oder Physiker, denn die Naturwissenschaften waren seine Leidenschaft. Mit 18 Jahren schloss er sich einer bekannten katholischen Jugendorganisation, dem Bund Neudeutschland, an. Dieser wurde von Jesuitenpater Ludwig Esch geleitet. Dieser Pater Esch war es auch, der den jungen Mann fragte: „Hast du schon mal über den Priesterberuf nachgedacht"? Diese Frage verfolgte den jungen Mann zusehends und mit 21 Jahren teilte er dann den Eltern mit, dass er Theologie studieren wolle. Das gläubige Elternhaus ließ dem Sohn absolute Freiheit in der Wahl seines Berufes und so entschied sich Hermann-Josef Lampart Priester zu werden. Im Jahre 2015 konnte er in der Nordendorfer Christkönigskirche sein diamantenes Priesterjubiläum feiern; in der Zwischenzeit sind es 63 Priesterjahre, die der Jubilar aufzuweisen hat. Hermann-Josef Lampart wurde 1928 in Augsburg geboren, wuchs im Stadtjägerviertel auf und besuchte das Peutinger-Gymnasium. Am 24. Juli 1955 weihte Diözesanbischof Joseph Freundorfer Hermann-Josef Lampart in der Pfarr- und Universitätskirche St. Ludwig in München zum Priester. In sechs Orten war er in seinem langen Priesterleben als Geistlicher und Seelsorger tätig: Als junger Kaplan in St. Elisabeth in Augsburg (1955 – 1959), als Domkaplan (1959 - 1964), als Religionslehrer in Augsburg und zugleich als Pfarrer in St. Georg in Lützelburg (1964 – 1969), danach 19 Jahre als Pfarrer in St. Georg in Augsburg (1969 – 1988) und die letzten 12 Jahre als Pfarrer von Nordendorf und Ellgau (1988 – 2000). Im wohlverdienten Ruhestand lebte er zunächst in Augsburg – Bergheim, seit Juli 2015 bei den Barmherzigen Schwestern in Göggingen. Pfarrer Hermann-Josef Lampart verstand es zu ermutigen und auch Neues zu wagen. Und Neues wagte der anerkannte Geistliche auch in Ellgau. Seinem großen Engagement verdanken die Ellgauer ihre „neue" Kirche, die von Bischof Dr. Viktor Josef Dammertz am 13. November 1994 eingeweiht wurde. Mit den Verantwortlichen in der Kirchengemeinde und in der politischen Gemeinde nahm er ein großes, ja kühnes Projekt in Angriff, den Neubau der Pfarrkirche St. Ulrich, die auch heute noch das jüngste Gotteshaus in der Diözese Augsburg ist. So lange es seine Kräfte zuließen, kam Pfarrer Lampart in „seine" Ellgauer Kirche, um mit den Gläubigen Gottesdienst zu feiern und sie mit den bekannten Worten „Halt mer zam" zu verabschieden.

(Bilder und Texte von Rosmarie Gumpp, stellenweise leicht verändert)